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Wie Sonnenschutzmittel wirken

Sonnenschutz durch Sonnencreme?

Sonne tut gut, wärmt und steigert immens die Laune. Zu viel davon verzeiht uns die Haut aber nicht! Wir haben die Tipps fürs Bad in der Sonne und sagen euch, wie Sonnenschutzmittel wirken.

Hand reibt Rücken mit Sonnencreme ein (Bild: Robert Kneschke / fotolia.com)
Bild: Robert Kneschke / fotolia.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Sonnencreme schützt eine Zeit lang vor Sonnenbrand, aber nicht vor Hautkrebs!
  • Der Lichtschutzfaktor ist wichtig für das Berechnen der Dauer, über die die Haut direktes Sonnenlicht aushalten kann.
  • Nach Schatten und Kleidung ist Sonnencreme nur der drittbeste Schutz vor Hautschäden – und auch nur bei richtiger Anwendung.

Wenn man braun wird, ist das ein Zeichen dafür, dass die Haut versucht, sich gegen die Strahlen zu schützen. Das kann sie – je nach Hauttyp – jedoch nur zwischen fünf und 30 Minuten durchhalten. Danach gibt es jene ungesunde Krebsröte, die man vor allem als Kind und Jugendlicher vermeiden sollte. Denn die Haut ist nachtragend. Sonnencremes schützen eine Zeit lang vor Sonnenbrand, aber nicht vor Hautkrebs, da sie noch einen Teil der schädlichen UV-Strahlung durchlassen. Schatten und luftige Kleidung sind in jedem Fall besser als eincremen.

Für die Fälle, in denen ihr euch so nicht schützen könnt, gibt's Sonnenschutz aus der Flasche oder Tube: Cremes, Gel, Lotion, Spray, Schaum – alles, was das Sonnenanbeter-Herz begehrt. Die schädlichen UV-Strahlen werden teilweise reflektiert oder umgewandelt.


Entscheidend ist der Lichtschutzfaktor, kurz LSF. Diese Zauberformel gibt an, wie viel länger man in der Sonne bleiben darf, ohne zu "verbrennen". Ein Beispiel: Ich bin recht hellhäutig – also könnte ich ohne Sonnenschutz höchstens zehn Minuten in der Sonne bleiben. Greife ich zum Beispiel zu LSF 10, würde das auf über eineinhalb Stunden verlängert (10 Min. x LSF10 = 100 Min.). Aber Achtung: Diese theoretisch errechnete Zeit sollte man nie bis zur letzten Sekunde ausnutzen. In meinem Fall würden mir Experten bei LSF 10 höchstens etwas mehr als eine Stunde Sonnenbad gönnen.



Drei goldene Regeln für das Sonnen ohne Brand:

  1. Schatten: Between eleven an three stay under a tree: Verbringt die strahlungsreichste Mittagszeit lieber im Schatten.
  2. Kleidung: Dichtgewebte, luftige Kleidung oder auch UV-Schutz-Klamotten bieten guten Schutz für eure Haut. Sonnenhut oder Cappy nicht vergessen.
  3. Anwendung: Sonnenschutzmittel sind die drittbeste Prophylaxe und schützen nur, wenn sie richtig angewendet werden (was das heißt, sagen wir unten).


Die richtige Anwendung

  • Nehmt reichlich von der Creme oder Lotion und reibt euch lückenlos ein. Um den UV-Schutz zu bestimmen, werden 2 mg Sonnencreme pro cm² Haut verwendet, das sind für den Körper eines Erwachsenen 3-4 Esslöffel Sonnencreme!
  • Mehrmaliges Eincremen erhöht die Wirkung des LSF nicht! Es ist aber sinnvoll, um den Schutz aufrecht zu erhalten – also lieber auch mal doppelt eincremen. Dennoch gilt: Ist die empfohlene Zeit abgelaufen, hilft nur eins: Sonnenpause bis zum nächsten Tag.
  • Wer viel schwimmt, sollte auf jeden Fall wasserfesten Sonnenschutz benutzen. Nach dem Baden jedoch trotzdem wieder neu eincremen!
  • Der Sonnenschutz sollte sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen abwehren!
  • Nicht der Preis macht's, sondern die Inhaltsstoffe! So können bei empfindlichen Menschen Sonnencremes mit chemischen Filtern Allergien auslösen – ebenso Duft- und Konservierungsstoffe.

Einige der zugelassenen UV-Filter stehen außerdem im Verdacht, wie Hormone zu wirken. Mineralische Filter hingegen sind in dieser Hinsicht weniger bedenklich, haben aber manchmal den Nachteil, dass man ein bisschen weiß aussieht. Sie werden häufig als winzig kleine Nano-Teilchen eingesetzt. Dann findet ihr unter "Ingredients" einen entsprechenden Hinweis, z.B. Titanium dioxide (nano). Bei Sprays sollte man da besonders achtsam sein, denn beim Einatmen erzeugen diese Nano-Teilchen vermutlich Krebs – während sie die gesunde Haut hingegen nicht durchdringen können. Die genaue Wirkung von Nano-Teilchen muss aber generell noch besser erforscht werden. In zertifizierten Naturkosmetikprodukten z.B. mit dem COMOS/BDIH- oder NATRUE-Siegel sind ausschließlich mineralische Lichtschutzfilter zugelassen. Für UV-Filter-Allergiker sind diese die bessere Wahl. Also am besten beim Einkauf gezielt danach fragen! Achtung: Auch in Naturkosmetik ist "nano" nicht verboten. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät, ob die Filter in Nano-Form eingesetzt wurden. Die Urlaubsinseln Hawaii und Palau haben übrigens zwei UV-Filter verboten, weil Laborversuche darauf hinweisen, dass diese neben der Klima- und Meereserwärmung zur Schädigung von Korallenriffen beitragen können. Als Alternativen werden Sonnencremes mit mineralischen UV-Filtern ohne Nanotechnologie sowie UV-Schutzbadekleidung empfohlen.

Vorsicht bei alter Sonnencreme aus den letzten Jahren, wenn sie den UV-Filter Octocrylen enthält! Dieser kann sich mit der Zeit in Benzophenon umwandeln. Das wurde als "vermutlich krebserregend beim Menschen" eingestuft. Auch in neuer Sonnencreme wurden bereits Spuren von Benzophenon nachgewiesen, wenn die Creme Octocrylen enthielt.



Sonnencreme im Test

Öko-Test bewertete 2021 nur 3 von 22 Sonnencremes mit "ungenügend". 19 wurden als "sehr gut" bis "befriedigend" eingestuft. Der angegebene Lichtschutzfaktor wurde im Test nicht überprüft, weil dazu Versuche an Menschen notwendig sind. Die Stiftung Warentest hat in 2022 ebenfalls Sonnencremes und -sprays und auch die Einhaltung des angegebenen Lichtschutzfaktors überprüft.


(C4U)

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