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Computer mit Fell und Leuchtdioden

Case Modding

Immer mehr Leute wollen sich mit dem tristen Anblick ihres PCs nicht abfinden und rüsten ihre "Maschine" daher auf, verschönern sie, bauen um, bringen sie zum Leuchten... kurz: sie "modden".

Detail eines PCs mit Leuchtdioden (Bild: gtorelly (http://www.flickr.com/photos/gtorelly/4966207754/) unter CC-BY-Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de)
Bildrechte: gtorelly unter CC-BY-Lizenz

Computer sind oft weiß oder grau, manchmal schwarz und selten braun. Also nicht unbedingt die Zierde des Zimmers, weshalb die meisten sie ja auch unter dem Schreibtisch verstecken. Manche stellen vielleicht auch einfach 'ne Vase drauf. Tja, und dann gibt's da noch die, die sich mit diesem tristen Bild nicht abfinden wollen und ihre "Maschine" aufrüsten, umrüsten, verschönern, umbauen, zum Leuchten bringen... kurz: "modden". Mittlerweile gibt es sogar Meisterschaften, in denen Modder mit ihren Um- und Neubauten gegeneinander antreten wie z.B. die "Deutsche Casemod Meisterschaft"! Wir haben mal versucht, in diese ganz eigene Welt ein wenig einzutauchen, die neben viel buntem Licht auch eine gehörige Portion kritisches Kaufbewusstsein aufzuweisen scheint.


Es werde Licht!

"Case Modding" bedeutet im Groben: Seinem PC durch die verschiedensten Teile wie Leuchtkabel, farbige Netzteile, phantasievoll gestaltete Gehäuse usw. ein ganz eigenes und möglichst auffälliges Äußeres zu verleihen. Das ist jetzt ziemlich vereinfachend zusammengefasst - denn wenn man mal einen Blick auf einige Internetseiten von Case-Moddern wirft, merkt man schnell, dass sich dem unbedarften PC-User hier eine sehr komplexe und ganz eigene Welt auftut. Da ist dann plötzlich von "LED-Fundament", "Aero-Mods", "Undercase-Beleuchtungen" oder auch "Neon String Pads" die Rede. Ein nur oberflächlicher Blick offenbart allerdings bereits: Leuchten sollte es in den meisten Fällen schon...


PC, der in einen leeren Bierkasten eingebaut wurde

Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit beim Case Modding gar nicht unbedingt immer dem Gehäuse an sich - das wird oftmals gar nicht neu gebaut, aber umfangreich modifiziert. So wird u.a. ein großer Teil der Wände durch Plexiglas oder Ähnliches ersetzt, um den PC möglichst durchsichtig und einsehbar zu machen. Damit ist der Blick dann frei auf die "kleinen Kostbarkeiten" darin - farbige Lüfter, schlauchartige Kabel, stimmungsvolle Beleuchtung... eine Bedienungskonsole der Enterprise scheint nicht selten Pate gestanden zu haben.


Die ganz eigene Hülle

Aber manche setzen den Schwerpunkt auch auf das Gehäuse selbst - und hier scheinen der Phantasie dann keine Grenzen mehr gesetzt: Der PC in Gestalt eines Bierkastens, als Eichenholzmöbel, im Volksempfänger-Stil, in einer Waschmaschinentrommel oder auch als Schaufensterpuppe... während im Innern volle CPU-Power herrscht, ist die Kiste von außen gar nicht mehr als PC zu erkennen. Hier spricht man auch von "Case Conning", und offenbar ist das mittlerweile ein ziemlich beliebtes Hobby: Allein bei "casegallery.de" sind z.B. über 1900 Gehäusevariationen zu finden, deren Bilder von Besuchern eingesandt und dort aufgelistet wurden! Bei vielen solcher kreativen Gehäuselösungen dürfte in besonderem Maße der Heimwerker und Bastler gefragt sein. Handwerkliches Geschick und vor allem gute Ideen sind hier wohl das Wichtigste, wobei das Zusammensetzen der PC-Komponenten und einige elektronische Grundfertigkeiten natürlich auch zum Repertoire gehören sollten.


PC mit einem Gehäuse aus Stangen, Ventilatoren und Rohren

Modder testen Produkte

Gerade für die Gestaltung des Innenlebens existiert aber auch ein relativ großer Markt an Anbietern von speziellen Einzelteilen - und genau an diesem Punkt ist die Modder-Szene besonders aktiv: Diverse Internetseiten beschäftigen sich damit, solche Produkte vorzustellen, zu testen und zu bewerten. Oftmals sind es Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die es sich zum Hobby gemacht haben, über eben dieses Hobby zu schreiben. Sie lassen sich die diversen Lüftermodelle, Leuchtdioden usw. zuschicken, prüfen sie, machen Bilder, beschreiben den Lieferumfang, kommentieren die Benutzerfreundlichkeit, kurzum: Sie betätigen sich als Modding-Zubehör-Tester. Obendrein werden oftmals auch noch Tipps zu Elektronik, Zusammenbau und Hintergründen gegeben. Etwas schwierig für Neueinsteiger: Nur selten wird kompletten Anfängern eine Einführung gegeben, alles ist dann erst mal ziemliches "Fachchinesisch". Dafür gibt's dann allerdings oft Foren, in denen man seine Fragen loswerden kann. Wie gesagt: Es ist eben doch eine ganz eigene Welt...


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(C4U)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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