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Datenschutz

Facebook und Instagram: Meta-Datenrichtlinie im Check

Du wirst geortet und deine Aktionen innerhalb Facebooks und auf anderen Internetseiten werden überwacht. Mit ein paar Einstellungen kannst du das eindämmen.

Eine Lupe vergrößert den "Like-Button" von Facebook. Bild: Sondem / Fotolia
Bild: Sondem / Fotolia

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Unternehmen Facebook heißt seit Ende 2021 Meta. Seit Mitte 2022 gelten für die Netzwerke Facebook und Instagram sowie weitere Angebote die gleichen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien.
  • Seit November 2023 könnt ihr bezahlen, um keine Werbeanzeigen mehr zu sehen – wenn ihr 18 oder älter seid. Eure Nutzungsdaten werden aber weiter gesammelt.
  • Cookies zu löschen, Datenschutz-Einstellungen vorzunehmen, Berechtigungen von Facebook-Apps einzuschränken und verschiedene Browser zu nutzen kann schon helfen.
  • Wir erläutern wichtige Punkte der Nutzungsbedingungen und Datenrichtlinie.

"Triff eine Auswahl zum Thema Werbung". Na, hat euch diese Info bei Facebook oder Instagram schon begrüßt? Betreiber-Konzern Meta bietet jetzt in Europa an, seine beiden Netzwerke ohne Werbung nutzen zu können. Das kostet mindestens 9,99 Euro jeden Monat, wenn man das Abo am Computer abschließt. Beim Abschluss in einer App auf Android oder iOS sind es sogar 12,99 Euro jeden Monat. Mehr dazu könnt ihr in diesem Artikel von uns lesen.


Facebooks und Instagrams Datensammlungen werden immer wieder kritisiert. Zum 5. Juli 2023 gab es eine Änderung der Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung. Meta begründete darin das Sammeln und Verwenden einiger Infos über euch als "berechtigtes Interesse". Daraus folgte ein wichtiger Punkt, der erst mal gut klang: Ihr konntet verbieten, dass bestimmte Daten zur Auswahl von Werbung verwendet werden. Theoretisch. Denn Meta wollte Begründungen von euch, warum die Daten gesperrt werden sollten und entschied dann darüber, ob diese Begründungen akzeptiert wurden.


Noch gibt es die entsprechenden Formulare – wenn ihr es versuchen möchtet, findet ihr sie hier bei Facebook und hier bei Instagram. Sie sollen noch so lange aktiv sein, bis alle Mitglieder in Europa die Möglichkeit haben, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen.


Seit November 2023: Zustimmen oder bezahlen

Nach EU-Recht, das auch in Deutschland gilt, müsste es eigentlich umgekehrt sein: Meta müsste von euch die Erlaubnis erbitten, Daten zu sammeln und für Werbezwecke nutzen zu dürfen. Die sollt ihr jetzt abgeben, wenn ihr vor die Wahl gestellt werdet: Fürs Abo bezahlen oder nicht. Aber auch wenn man bezahlt, werden Nutzungsdaten gesammelt und genutzt – nur eben nicht für die Auswahl von Werbeanzeigen. Auf verbraucherzentrale.nrw findet ihr einen Text darüber.


Datenrichtlinie von Facebook und Instagram zusammengefasst

Hier geht es nun darum, was eigentlich in der Datenschutzerklärung von Facebook und Insta steht. Seit dem 26. Juli 2022 haben beide Netzwerke die gleichen Nutzungsbedingungen. Für beide gelten seitdem auch die Meta-Datenschutzrichtlinien.


Die Erklärungen gelten nicht für WhatsApp. Der Messenger-Dienst gehört auch zu Meta, hat aber weiterhin eine eigene Datenschutzrichtlinie. Darin sind keine Informationen darüber zu finden, dass Daten von Nutzenden in Deutschland zu Werbezwecken mit anderen Meta-Unternehmen geteilt werden.



In diesem Artikel erläutern wir die wesentlichen Punkte der Datenschutzerklärung für die Netzwerke Facebook und Instagram. Was du machen kannst, um die Verwendung deiner Daten zur Auswahl von Werbeanzeigen zu beeinflussen, erklären wir in diesem Text.

Meta erfasst, was du woanders machst – zum Teil auch offline und wenn du gar kein Meta-Produkt nutzt

Gerade noch in einem Online-Shop was ausgecheckt und schon hast du bei deinem Facebook-Besuch die Werbung des Shops auf deinem Schirm. Das nennt man personalisierte Werbung. Möglich wird das unter anderem durch Cookies: kleine Dateien, die im Browser gespeichert werden. Ziemlich viele Seiten im Internet verwenden Cookies. Die sind auch für einige Funktionen notwendig.


Auch durch so genannte Plugins kann Meta dich durchs Netz verfolgen. So können Betreiber von Internetseiten zum Beispiel einen Like-Button oder Meta-Pixel auf ihre Seite setzen und App-Anbieter einen Code-Baustein von Meta, das so genannte Software Development Kit (SDK), in ihre Apps einbauen. Meta erfasst damit Daten der Seitenbesucher sowie App-Nutzer und kann sie Nutzerprofilen in seinen Netzwerken zuordnen. Solche Daten werden aber auch von Personen erhoben, die keine Produkte des Meta-Konzerns nutzen. Und das Tracking geht sogar über die Online-Welt hinaus. Denn Meta erhält von Partnerunternehmen auch Informationen über Aktivitäten, die persönlich bzw. offline getätigt werden – zum Beispiel, wenn man sich mit seiner E-Mail-Adresse für ein Kundenprogramm eines Geschäfts registrieren lässt.

Deshalb ein kleiner Tipp von uns: Wenn du nicht willst, dass dir Werbung bei Facebook oder Instagram aufgrund deines Kaufverhaltens in der echten Welt angezeigt wird, nutze unterschiedliche E-Mail-Adressen. Denn die E-Mail-Adresse ist ein wichtiges Merkmal für Meta, um die Werbung auszuwählen, die dir angezeigt wird. Dafür bezahlen diejenigen, die die Werbung produzieren. Sowohl in den Nutzungsbedingungen als auch in der Datenerklärung schreibt Meta: "Wir stellen Werbetreibenden Berichte über die Anzahl und Arten von Personen, die sich ihre Werbeanzeigen ansehen bzw. mit diesen interagieren. Wir teilen mit diesen Werbetreibenden und ihren Geschäftspartnern jedoch keine Informationen, die für sich genommen dazu verwendet werden können, dich zu kontaktieren oder identifizieren (wie z. B. dein Name oder deine E-Mail-Adresse), es sei denn, du gibst uns deine Einwilligung dazu."

Informationen werden auch innerhalb des Meta-Konzerns weitergegeben, unter anderem um Angebote, Werbeanzeigen und andere gesponserte oder kommerzielle Inhalte zu personalisieren. So könnte es beispielsweise sein, dass du auf deinem Facebook-Account eine Werbeanzeige für eine Kunstmesse angezeigt bekommst, weil ein Freund von dir einem Instagram-Konto einer örtlichen Kunstmesse folgt.


Warum ist das kritisch?

Übersetzt heißt die Aussage von Meta: Das Unternehmen kann Infos darüber sammeln, wann du zum Beispiel auf der Homepage eines Online-Shops warst und ob du da was bestellt hast. Irgendwo werden also Daten darüber gespeichert, wie viel Zeit du im Internet verbringst und was du in der Zeit machst. Die Infos können über viele Meta-Produkte hinweg zu Nutzerprofilen zusammengeführt und zum Beispiel dazu genutzt werden, um dir Beiträge anzuzeigen, die dich gezielt in deiner Meinung beeinflussen sollen – wie zum Beispiel beim Skandal mit Cambridge Analytica. Auch können Werbetreibende Anzeigen bei Meta schalten, die in Apps außerhalb von Meta veröffentlicht werden.


Was kann ich dagegen machen?

Du kannst einen Browser nur für Facebook verwenden und alle anderen Internetseiten mit einem anderen Browser öffnen. Wenn dir das zu aufwändig ist, solltest du deinen Browser so einstellen, dass er alle Cookies löscht, wenn du ihn beendest. Das solltest du machen, bevor du dich bei Facebook das nächste Mal wieder einloggst. Bequemer ist es, deinen Browser im privaten Modus zu verwenden oder in den Einstellungen das Speichern von Drittanbieter-Cookies zu verbieten. Anleitungen dazu gibt's auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW.


Und du solltest dich unbedingt mit den Einstellungen in deinem Facebook-Profil beschäftigen, zum Beispiel über das Privacy-Center. Nimm dir Zeit! Die Einstellungen für die Werbung sind selten "mal eben so" gemacht. Und weil sie auch verwirrend sein können, haben wir Erklärungen und Anleitungen in diesem Artikel zusammengestellt.


Facebook und Instagram wissen, wo du bist

Hey, du bist gerade am Bahnhof? Wie wäre es mit einem Burger – der kostet hier nur 99 Cent!

Willst du, dass dein Handy dir solche Nachrichten anzeigt? Das könnte passieren, wenn du Facebook oder Instagram zum Beispiel als App nutzt. Denn Meta räumt sich in seiner Datenrichtlinie das Recht ein, deinen Standort zur Auswahl von Werbung zu nutzen. Facebook ortet dein Handy und weiß somit, wo du dich aufhältst und kann dir Werbung von Geschäften in der Nähe zeigen. Es erfährt auch von deinen Vorlieben, wenn du die Werbung dann antippst.


Warum ist das kritisch?

Zunächst könnte man ja denken: Na dann lass doch ein paar Leute da in Amerika wissen, wann ich wo bin – mir doch egal. Aber ist es das wirklich? Man muss ja kein Verschwörungstheoretiker sein, um sich vorzustellen, was andere mit solchen Informationen anstellen könnten. Würdest du es gut finden, wenn deine Eltern permanent verfolgen könnten, wo du bist? Warum sollen es Fremde dann dürfen?


Was kann ich dagegen machen?

Möglichkeit 1: Facebook und Instagram nicht auf dem Handy benutzen. Zugegeben, besonders bei Instagram ist das schwierig. Möglichkeit 2: Du kannst über die Einstellungen in deinem Smartphone den Lokalisierungsdienst abschalten (oder zumindest Facebook und Instagram den Zugriff auf deinen Standort verbieten) und damit ein Stück deiner Privatsphäre schützen. Und du kannst verbieten, dass Apps deine Werbe-ID nutzen. Das gilt übrigens auch für alle anderen Apps.


Meta guckt genau, welche Geräte du verwendest und was du damit machst

Wie schnell ist dein Computer? Bewegt sich gerade deine Maus? Welches Handy hast du? Und nutzt du Android, iOS oder Windows? Wie viel Strom hat dein Akku noch? Wie gut ist dein Handyempfang? Welches Mobilfunknetz hast du – und welche Handynummer? Und vor allem: Welche Dateien und Apps hast du auf deinem Phone? Und welche anderen Programme laufen sonst noch, während du Facebook oder Instagram verwendest? Meta erlaubt sich selbst in seiner Datenrichtlinie, das alles von deinem Smartphone oder PC auszulesen. Dazu kommt natürlich noch die Erlaubnis, dich über GPS, Bluetooth oder WLAN zu orten. Die Meta-Macher können erfahren, wo und wie du dich einloggst und über ihre Netzwerke hinaus das Internet nutzt.


Warum ist das kritisch?

Gegenfrage: Sollen deine Eltern und alle Freunde wissen, wann du welche Games zockst oder welche Fotos und Videos du gespeichert hast? Meta erlaubst du das, sofern du deine Einstellungen nicht entsprechend anpasst.


Was kann ich dagegen machen?

Facebook und Instagram nicht unterwegs benutzen. Musst du immer von überall aus posten oder reicht es auch, dass du dich nur am Computer oder Tablet zu Hause (natürlich mit den oben empfohlenen Cookie-Einstellungen oder einem Browser-Addon zur Verschleierung deiner Identität) einloggst? Die Facebook-App und den Messenger am besten gar nicht verwenden. Denn gerade auf dem Handy hast du am meisten Daten – denk allein schon an die ganzen Kontakte! Falls du die Apps doch nutzen möchtest, nimm entsprechende Einstellungen vor, damit Meta weniger Daten von dir sammeln und diese auswerten kann. Apple hat da ja bereits einen Vorstoß gemacht und fragt nach, ob Apps bestimmte Infos vom iPhone erfassen dürfen. Mehr dazu liest du hier. Auch dem Kontakt-Zugriff widmen wir einen extra Artikel.


Für alle, die es genauer wissen wollen

Wofür setzt Meta die vielen gesammelten Daten ein? Anhand welcher Daten wird personalisierte Werbung für mich geschaltet? Und warum wurde ich dazu eigentlich bisher nie nach meiner Zustimmung gefragt? Für alle, die genauer wissen wollen, warum Meta welche Daten verarbeitet und wieso sie dies zu dürfen meinen, enthalten die Datenschutzrichtlinien am Ende eine lange Tabelle. In dieser wird zugeordnet, welche Kategorie von Informationen (z.B. erstellte Inhalte oder der GPS-Standort deines Smartphones) Facebook und Instagram zu welchem Zweck (z.B. Anzeige von personalisierter Werbung) verwenden und aufgrund welcher Rechtsgrundlage (z.B. zur Erfüllung deines Nutzungsvertrags) sie verarbeitet werden.


(hamo)

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9 Kommentar(e)

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  • Hans Dieter

    FACEBOOK

    Liebe Facebook macher,

    Facebook ist cool man ist von allem informiert und man lernt viele neue Freunde kennen.

    LG
    Dieter

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  • Jürgen

    Facebook AGB 30.01

    Sehr nett die anregungen ich werd mal versuchen nicht FB zu verlassen . browser ist schon immer so eingestellt und nutzen tu ich auch kein fb am handy ... ich denke wer öffter im netz ist hatt sich schon seine gedanken gemacht .. aber mal im ernst FB ist doch letzte zeit mehr oder weniger etwas abgegriffen . ich mach mir über google mehr gedanken ^^

    gruss jürgen

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  • Nicole

    Viel Spaß mit meinen Daten

    Ganz ehrlich? Mir ist es (fast schon) wurscht, was die mit meinen Daten machen, da ich mit Sicherheit in der Masse untergehen werde und ich freue mich, wenn ich nicht mehr ständig über Windelpakete im Angebot oder Autoreifen Werbeanzeigen angezeigt bekomme, sondern über Sachen, die mich tatsächlich interessieren...

    Wer sich aufregt, dass mit seinem Geld oder Daten Unfug gemacht wird, den erinnere ich gerne an div. Skandale und Steuerverschwendungen aus der Vergangenheit ;).

    So... jetzt gehe ich erstmal die Wirtschaft ankurbeln ;)

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  • Werner

    Daten Facebook

    Hallo Leute, wollt Ihr Euch weiterhin von Facebook verarschen lassen. Die einzige Möglichkeit. Erst einmal raus aus Facebook und dann erst einmal sehen wie Facebook reagiert.
    Werner

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  • Yvonne

    Goodbye Facebook

    Habe meine Konsequenzen gezogen und gestern sowohl FB als auch whats App deaktiviert.
    Es kann mir doch nicht wurscht sein was mit meinend Daten passiert.
    Und ich kann mich auch nicht drüber aufregen und dann die Tools doch weiter benutzen.
    Ich hab jetzt wieder mehr Freizeit um mich um echte Freundschaften zu kümmern.

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  • Lynn

    Richtiger Name im Facebook

    Mein Problem ist, dass ich eine Meldung bekam meinen Namen zu ändern, weil ich nicht so heißen würde wie im Profil. Ich bin schon immer so angemeldet und viele kennen mich schon so über den Namen.

    Als ich mich dann wieder anders nannte, will Fb jetzt eine Kopie von meinem Ausweis ob ich dies auch wirklich bin.
    Ich möchte meinen richtige Namen aber definitiv nicht bei Facebook angeben und möchte mich auch nicht löschen.
    Kann mir da jemand helfen? Was kann ich tun? Liebe grüße.

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  • @Lynn

    Richtiger Name bei Facebook

    Geht mir ganz genauso. Hab bisher nichts im Netz gefunden, wie man das Problem umgehen kann. Womöglich heisst es nun: Goodbye Facebook :(

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  • checked4you

    Facebook und richtige Namen

    Hallo Lynn,
    grundsätzlich erlaubt das Telemediengesetz in Deutschland, dass Internetnutzer mit Pseudonym, also nicht mit ihrem echten Namen, im Netz unterwegs sind. Facebook schließt das aber in seinen Nutzungsbedingungen aus, weil es sich nicht an deutschem Recht messen lässt. Denn der Facebook-Firmensitz für Europa ist in Irland. Datenschützer haben 2012 versucht, das Recht auf Pseudonyme per Gericht durchzusetzen, haben aber vor Gericht verloren. Derzeit gibt es also tatsächlich nur die Möglichkeit, Facebook zu verlassen, wenn du mit den Bestimmungen des Netzwerks nicht einverstanden bist. Weil das Verlassen etwas knifflig ist, findest du bei uns dazu eine Anleitung: https://www.checked4you.de/facebook_verlassen

    Viele Grüße - Hauke

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  • Christiane Metz

    Gruppen zusammen fügen.

    Hallo bin super gerne auf Facebook. Neue Richtlinie OK.Nur ich bin Admin in 2 Gruppen möchte sie zusammenfügen, aber was ich darüber gefunden habe von 2017. Hat da jemand AHNUNG? KANN sein bin mit meiner Frage falsch, habe aber schon so viel Probiert. Vielleicht hab ich hier GLÜCK. LG

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