Du bist hier:
  • Diesen Artikel drucken
  • Diesen Artikel empfehlen

Ein Ehrenamt bringt was!

Von wegen null Bock: Viele Schülerinnen und Schüler engagieren sich in ihrer Freizeit - und profitieren auch selber davon.

Allerdings ist der Anteil jener, die freiwillig aktiv sind, in den vergangenen Jahr gesunken. Wie der dritte Freiwilligensurvey 2010 zeigt, haben trotzdem immerhin noch 35 Prozent der Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren ein Ehrenamt. Knapp 50 Prozent würden sich gerne engagieren. Doch Schule, Hochschule und Ausbildung fressen immer mehr Zeit: Die Freiräume sind in den letzten Jahren zum Beispiel durch das G8-Abi oder die Bachelor-Studiengänge geschrumpft.


Diejenigen, die sich engagieren, sind allerdings mit ganzem Herzen dabei: Ein Viertel würde sogar noch mehr tun. Interessant ist für Forscher auch die Frage, ob für Jugendliche die Social Networks im Netz das Engagement im Real Life ersetzt - hier stehen noch Studien aus.


Junge Menschen bringen sich zum Beispiel in Vereinen (vor allem in Sportvereinen) oder in der Kirche ein. Jugendliche sehen vor allem Chancen, zu lernen und sich persönlich weiter zu entwickeln. An die 60 Prozent nutzen die Chance, gefragte "Soft Skills" - also Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Organisationstalent - durch die Freiwilligenarbeit zu schulen. Und das alles mit großem Spaß-Faktor unter Gleichaltrigen. Das hat oft auch einen beruflichen Nutzen: Denn ein Ehrenamt im Lebenslauf ist auf jeden Fall ein Pluspunkt bei der Bewerbung um eine Lehrstelle oder einen Job.


Die Palette der Möglichkeiten ist groß: ob Sport oder Kultur, Kinder- oder Jugendarbeit, Arbeit mit Seniorinnen und Senioren, Natur- und Tierschutz, Freiwillige Feuerwehr, Arbeit mit Migrantinnen und Migranten, Politik und Kirche sind nur einige Felder, in den Ehrenamtliche gesucht werden. In vielen Städten gibt es Freiwilligenagenturen, die bei der Suche nach einem geeigneten Einsatzgebiet helfen.


Wichtig ist: Ein Ehrenamt soll Aufgaben beinhalten, die sonst gar nicht wahrgenommen würden - sprich: Es soll keine Arbeitsplätze in Gefahr bringen. Bei seriösen Institutionen ist das der Fall. Wer sich freiwillig engagieren möchte, sollte die Rahmenbedingungen genau klären. Zum Beispiel: Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus? Gibt es eine Aufwandsentschädigung, werden eventuelle Reisekosten erstattet?


Literaturtipp:

Die Verbraucherzentrale hat gemeinsam mit ARD-Ratgeber Recht einen Ratgeber rund ums Ehrenamt heraus gegeben: Bernd Jaquemoth: Ehrenamtliche Tätigkeit. Meine Rechte und Risiken. Düsseldorf 2008, 9,90 Euro.


(AB)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

Wie hat dir der Artikel gefallen? Top oder Flop?