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Von Elchen und anderen Weihnachtszeichen

Es geweih-nachtet sehr

Wo kommen all die Symbole, die in der Weihnachtszeit für viele dazu gehören wie Schokolade, eigentlich her? Was haben sie tatsächlich mit Weihnachten zu tun?

Weihnachtsmann auf Schlitten mit Rentieren (Bild: Vladimir Melnikov / fotolia.com)
Bild: Vladimir Melnikov / fotolia.com

Elche

Hiiiiilfe!!! Die Elche kommen! Seit einigen Jahren röhrt es immer mehr zur Weihnachtszeit. Elche, wohin man schaut: als Comicfigur auf Karten und Papier, als Anhänger und Weihnachtskugelersatz, als Holzfigur... Es ge-weih-nachtet sehr... Dabei hat der Elch ursprünglich nicht so viel mit Weihnachten an der Weihnachtsmütze. Vielmehr hat man dem Weihnachtsmann einen Schlitten angedichtet, auf dem er seine Geschenke transportiert. Und der wird, wie sollte es anders sein, von einem Rentier durch den Schnee gezogen.


Lichterketten & Co.

Auf dem Tisch stehen Windlichter mit allen nur erdenklichen Motiven, die Fenster sind geschmückt mit leuchtenden Lichterketten, die auch gerne mal um den Ficus Benjamini als Weihnachtsbaumersatz geschlungen werden. Lichterbögen, bunte Leuchtsterne und natürlich die Kerzen am Weihnachtsbaum, in schlicht weiß oder knallebunt - Weihnachten blinkt's überall. Tatsächlich hat das Licht zu Weihnachten große Bedeutung: als Licht von Christus, als Zeichen für Erlösung. In der Bibel bezeichnet sich Jesus auch als "Licht der Welt".


Sterne

Früher waren's eher selbst gebastelte Strohsterne oder gefaltete Papiersterne, heute sind eher glitzernde und glimmernde Sterne in. Je schriller, desto besser. Der Weihnachtsstern - auch Adventsstern genannt - ist ursprünglich ein kirchliches Symbol. Der "Stern von Bethlehem" war es nämlich, der die Weisen aus dem Morgenland zur Krippe Jesu geführt haben soll.


Ein Weihnachtsengel

Engel

Kitsch as Kitsch can! Kaum sind die Vögel in den Süden geflogen, flattern um uns herum die Engel - zumindest in Kaufhäusern und Geschenkläden. Sei es als pausbäckige Putte, aus Holz, in Silber oder Gold, mit Comic-Gesicht, zum Hinstellen oder Aufhängen. Der Phantasie der Hersteller sind keine Kitsch-Grenzen gesetzt... Ursprünglich waren diese Himmelsboten ein religiöses Zeichen - als Boten Gottes. In der Weihnachtsgeschichte spielen sie eine zentrale Rolle: Ein Engel verkündet den Hirten die Geburt Jesu, worauf ein Engelchor zu singen beginnt - daher haben viele Deko-Engel heutzutage auch ein Instrument oder ein Notenbuch in der Hand oder machen, der Batterie sei Dank, Musik...


Weihnachtsbaum

Grün ist die Farbe der Hoffnung. Daher ist es schon lange Brauch, zur Weihnachtszeit grüne Zweige, zum Beispiel Misteln oder Tannen, aufzuhängen. Sie sollten auch Dämonen verscheuchen. Auch beim Krippenspiel hatte der "Adamsbaum" eine Bedeutung. Draußen wurden Weihnachtsbäume schon im 15. Jahrhundert aufgestellt. In die Wohnung wanderte er erst um 1800, vor allem in evangelische Haushalte; in katholischen Familien stand eher eine Krippe. Früher wurde der Christbaum vor allem mit roten Äpfeln, den Paradiesäpfeln, geschmückt. Später kamen Nüsse, Plätzchen und andere Süßigkeiten und vor allem silberne und goldene Kugeln. Heute ist alles möglich, echte Bäume oder solche aus Plastik, Bäume, die aussehen, wie der 70er-Party entsprungen, kitschige, schlichte oder gar welche mit Dinos dran...


Ein Weihnachts-Tischgesteck

Die Farben Rot und Grün

Neben Gold und Silber wird in der Adventszeit alles in Grün und Rot getaucht. Deko und Geschenkpapier, Weihnachtsschmuck und Adventskränze - all das hat oft diese weihnachtlichen Farben, die eigentlich christliche Symbolfarben sind: Grün bedeutet Leben im Winter und auch Treue - Rot soll das Blut Christi darstellen. Beides zusammen heißt Hoffnung.


Adventskranz

Rund war er schon immer, früher hatte er allerdings mehr Kerzen: Der Adventskranz hat schon eine lange Tradition. Erfunden hat ihn wahrscheinlich ein Hamburger Pfarrer, der in einer Art Kinderdorf arbeitete. Um 1850 allerdings war der Adventskranz eher ein Kronleuchter, daraus entwickelte sich der Tannenkranz mit vier Kerzen, die an den Adventssonntagen abgebrannt werden. Mittlerweile sind die Kränze fast schon Modeartikel: Jedes Jahr ist eine andere Art Kranz in. Rund - als Zeichen für Unendlichkeit - sind sie auch nicht mehr immer...


Nikolaus und Weihnachtsmann

Fast ist es draußen noch ein wenig warm, da bevölkern schon die Schoko-Nikoläuse die Supermarktregale - mit rotem Mantel und Zipfelmütze (s. u.). Auch in den Deko-Läden und auf Weihnachtsmärkten warten die dickbauchigen, gemütlichen Gesellen darauf, gekauft zu werden. Manchmal schwingen sie auch auf Knopfdruck ihre Hüften und singen "Jingle Bells"... Wem's gefällt... Kaum jemand weiß noch, wer der Nikolaus wirklich war: ein Heiliger nämlich, der Bischof von Myra. Heute ist er für viele nur noch "der Typ, der die Geschenke bringt". Da hat die Werbung auch kräftig mitgeholfen. Übrigens ist auch das Christkind nichts Ursprüngliches: Das haben die Protestanten als Weihnachtsfigur erfunden, da sie nicht, wie die Katholiken, den Heiligen Nikolaus verehrten.


Ein Kaninchen mit Weihnachtsmütze

Nikolausmützen

Fast ist es wie Karneval: Spätestens dann, wenn es auf vielen Weihnachtsmärkten wieder Nikolausmützen mit weißem Bommel oder lauten Glöckchen zu kaufen gibt, werden viele Weihnachtswütige als Nikoläuse durch die Einkaufszonen laufen... Der "echte" Nikolaus trug eigentlich eine Mitra, eine Bischofsmütze. Erst als er sich in den Weihnachtsopa verwandelte, nahm er nicht nur schlagartig zu, sondern wurde auch in einen roten Mantel gehüllt und mit einer roten Zwergenmütze versehen.


(AB)

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