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Checkliste

Welche Versicherungen brauchen Azubis und Studenten?

Versicherungsangebote gibt es jede Menge. Wir zeigen, welche für junge Leute wirklich nötig sind.

Jemand tritt gerade auf eine Banane und wird ausrutschen (Bild: lulu / fotolia.com)
Bild: lulu / fotolia.com

Das Wichtigste in Kürze

  • In vielen Bereichen sind junge Leute oftmals noch über ihre Eltern versichert.
  • Krankenversicherung und Haftpflicht sollte man unbedingt haben; Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sind zumindest sinnvoll.
  • Tarife vergleichen lohnt sich sehr.

Das Positive gleich vorweg: In vielen Bereichen brauchen Studis überhaupt noch keine eigene Versicherung, da sind sie oft noch über ihre Eltern mitversichert. Also Hände weg von unnötigem "Doppelt-Gemoppelt", das hält nämlich nicht besser, sondern kostet nur. Dort, wo eigene Versicherungen angesagt sind, heißt es: Angebote vergleichen und vor allem auch das Kleingedruckte studieren!


Krankenversicherung

Ist Pflicht für jeden! Berufsanfänger sind meist automatisch in einer gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Im Studium sind junge Menschen beitragsfrei über ihre Eltern in deren gesetzlicher Krankenversicherung kranken- und auch pflegeversichert – und zwar bis zum 25. Lebensjahr. Erst dann fliegt man raus – und das ist ja noch ein ganzes Weilchen hin. Aber Achtung: Wer beim Studentenjob mehr als 450 Euro verdient, muss sich auch selber versichern. Für den Job in den Semesterferien gelten aber Ausnahmen, da darf auch mal mehr verdient werden.


Immer mehr Versicherungen bieten Krankenzusatzversicherungen an, auch für Studierende. Auf der einen Seite ist es tatsächlich so, dass die Beiträge niedriger sind, wenn man in jungen Jahren abschließt. Auf der anderen Seite muss man sich fragen: Was brauche ich wirklich – und was kann ich im Moment dafür ausgeben?


Was wirklich wichtig ist, ist die Auslandsreisekrankenversicherung bei Aufenthalten im Ausland. Wird man dort nämlich krank und muss behandelt werden, kann es recht teuer werden.


Haftpflichtversicherung

Grundsätzlich ist die Haftpflichtversicherung superwichtig. Denn wie schnell kann man einen Schaden verursachen, der einen im schlechtesten Fall finanziell ziemlich alt aussehen lassen kann. Doch: Studis und Azubis sind während ihrer (ersten) Ausbildung über die Eltern abgesichert – manchmal aber nur bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres (d.h. ab 25 brauche ich meist eine eigene Haftpflichtversicherung). Die Altersgrenze kann aber von Versicherer zu Versicherer variieren. Also auch hier gilt: Einen Blick in die Versicherungsbedingungen werfen bzw. den Versicherer ansprechen!


Hausratversicherung

Grundsätzlich kann man sagen, dass für die erste eigene Bude eine Hausratversicherung meist noch nicht so wichtig ist. Je nach Versicherungsbedingungen können auswärts wohnende Studenten über die elterliche Versicherung gegen Einbruch & Co. abgesichert sein, wenn sie noch bei ihnen gemeldet sind – das muss man individuell prüfen.


In der Schadenshöhe sind dann die meisten Versicherungen gedeckelt: Die Höchstgrenzen sind häufig zehn Prozent der Versicherungssumme, meist gleichzeitig begrenzt auf 10.000 Euro. Wer ein teures Fahrrad hat, für den könnte sich eine Fahrradzusatzversicherung lohnen.


Unfallversicherung

Eine Unfallversicherung ist gerade für (angehende) Studis empfehlenswert, wenn sie sich keine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten können und sich dennoch absichern wollen. Wichtig: eine möglichst hohe Versicherungssumme für den Fall, dass nach einem Unfall gar nichts mehr geht.


Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch schon in Ausbildung oder Studium zu haben, ist durchaus sehr sinnvoll und der bessere Schutz im Vergleich zur Unfallversicherung. In der Regel bestehen nämlich auch noch keine Ansprüche gegenüber dem gesetzlichen Rentenversicherungsträger. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist allerdings nicht ganz preiswert. Achtung: Man sollte beim Vertragsabschluss zumindest auf eine "Nachversicherungsgarantie" achten, um später ohne erneute Gesundheitsprüfung die Versicherungsleistung ihrem Bedarf entsprechend erhöhen zu können.


Die Stiftung Warentest hat übrigens in 2019 jede Menge Angebote verglichen. Ausführlicher behandeln wir das Thema in diesem Artikel über Berufsunfähigkeitsversicherungen.


Private Rente und Lebensversicherung

Klar, die gesetzliche Rente reicht nicht mehr aus. Und je jünger man ist, desto mehr Zeit hat man zum Aufbau einer zusätzlichen Rentenabsicherung. Dennoch ist es vollkommen o.k., sich darum zu kümmern, wenn's ab in den ersten Job geht. Wer allerdings eh einen Minijob hat und freiwillig die pauschale Rentenversicherung, die der Arbeitgeber trägt, aufstockt, bekommt Zuschüsse zur Riesterrente – ein Eigenanteil wird jedoch auch noch fällig. Das wäre eine Überlegung wert, doch heißt es auch hier: Nur wer Geld über hat, kann "riestern".


Rechtsschutzversicherung

Haben die Eltern einen Rechtsschutzversicherungsvertrag abgeschlossen, gilt er in der Regel auch für Studenten. Über den Beginn des Studiums sollte man den Versicherer informieren und diesen um schriftliche Bestätigung bitten, dass Versicherungsschutz besteht.


Autoversicherung

Wer Auto fährt, braucht eine Kfz-Haftpflichtversicherung, sonst läuft nichts. Doch ob es auch noch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung sein muss, hängt von zwei Faktoren ab: vom eigenen Geldbeutel und vom Auto. Denn für ein altes Möhrchen lohnt sich die Investition oft nicht mehr.



Beratung zum Thema

Wer das Thema Versicherungen sehr gründlich angehen sich mal persönlich zu dem Thema beraten lassen möchte, kann dies auch bei der Verbraucherzentrale tun – hier gibt's mehr Infos dazu.




(AB)

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