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Handyviren: Gefahr für Smartphones?

Durch das Surfen im mobilen Internet, aber auch durch das Herunterladen und installieren von Apps können schädliche Programme auf Smartphones gelangen - aber wie akut ist diese Gefahr wirklich?

Smartphones haben sich längst auf dem Handymarkt und in der Gesellschaft durchgesetzt. Laut FAZ.net wird in diesem Jahr jedes dritte Handy ein Smartphone sein! iPhone & Co. sind aber nicht einfach nur Handys: Zwar kann man damit (zum Glück) immer noch telefonieren und SMS verschicken, doch Internetzugang, Spiele, Filme und Fotos gehören längst zum technischen Standard. Besonders beliebt bei den Usern von Smartphones: die sogenannten "Apps" (Abkürzung für "application" - englisch für Anwendung). Das sind kleine, mehr oder weniger nützliche Zusatzprogramme, die auf das Smartphone geladen werden können.


Apps ohne Ende

Mittlerweile gibt es aber eine schier unüberschaubare Fülle an Apps, und jeden Tag erscheinen neue. Laut Stiftung Warentest gibt es aktuell rund 500.000 dieser Programme. Diese neue Beliebtheit der Smartphones birgt aber auch zahlreiche Risiken. "Wo mehr Nutzer sind, ist auch mehr Gefahr", heißt es in einem Artikel des Handelsblattes. Denn so langsam werden besonders Internetkriminelle auf diese neue Generation Handys aufmerksam. Der Versuch, mit Viren, Trojanern und anderen virtuellen Schädlingen möglichst viel Geld oder einfach was kaputt zu machen, scheint also nur noch eine Frage der Zeit zu sein.


Durch das Surfen im mobilen Internet, aber auch durch das Herunterladen und Installieren von Apps können Programme auf Smartphones gelangen, die eure privaten Daten, Internet Accounts oder Passwörter ausspionieren können. Zwar werden Apps z. B. bei Apple auf Viren geprüft, doch es erscheinen täglich hunderte neue Programme und machen eine genaue und zuverlässige Überprüfung schwierig. Für andere Betriebssysteme wie z. B. Android scheint das erst recht zu gelten.


Gefahr noch relativ gering?

Ernsthafte Sorgen müsse man sich noch nicht machen, meinen viele Experten. Die Gefahr sei noch lange nicht so groß wie bei herkömmlichen Computern, doch die Zahl der Angriffe auf Smartphones wird in Zukunft stark zunehmen. Ist eigentlich auch naheliegend: Handys werden immer mehr zu kleinen Computern, also gibt's dafür irgendwann auch die entsprechenden Viren. Übrigens haben die Programmierer von Antivirenprogrammen schon reagiert, so bieten viele große Hersteller mittlerweile auch Programme an, die Schädlinge auf Smartphones bekämpfen. So eine Antiviren-Software kostet zwischen ca. 10 und 35 Euro pro Jahr. Viele Entwickler bieten aber Gratis-Testversionen zu ihren Produkten an. Generell muss man die Smartphone-Virenscanner auf den Herstellerseiten aber ganz schön suchen.


Neben Abwehrprogrammen gibt es auch andere Möglichkeiten, um sich vor Angriffen virtueller Würmer zu schützen. Hier seid vor allem ihr, die User, gefordert. Ihr müsst bei der Installation von Apps darauf achten, was ihr den Programmen erlaubt, also ob ein App auf eure SMS oder euer Adressbuch zugreifen darf. Viele sind bei Apps garantiert noch nicht annähernd so vorsichtig, wie sie es vielleicht beim PC sind. Darin steckt eine große Gefahr, also überlegt lieber zweimal, welche Apps ihr auf euer Smartphone lasst.


Hier eine kleine Auswahl an Dingen, die ihr auf jeden Fall beachten solltet:

  • Grundsätzlich: Hütet euer Smartphone wie euren Schlüssel oder euer Portmonee, vor allem wenn ihr viele Passwörter, Accountnamen und private Daten gespeichert habt.
  • Installiert nur Apps und Programme von vertrauenswürdigen, euch bekannten Quellen.
  • Informiert euch im Internet über ein App, bevor Ihr es herunterladet - vielleicht hat schon jemand anderes schlechte Erfahrungen mit dem Programm gemacht.
  • Loggt euch nicht wahllos in ungesicherte W-LAN Verbindungen ein, dies macht euch angreifbar.
  • Haltet euch auf dem Laufenden! Steigt die Zahl der Angriffe durch Viren beachtlich, sollte man spätestens über ein Antivirenprogramm für sein Smartphone nachdenken...


(C4U / Torben Stichling)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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