MP3-Files für Cash Vol. 2

Alle Nase lang schießen neue Musikdownload-Sites aus dem Boden - zuletzt "Connect" von Sony sowie die europataugliche Version von "iTunes" der Firma Apple, die es bis vor kurzem nur für den amerikanischen Markt gab und die dort bisher sehr erfolgreich sein soll. Dies schien uns Grund genug, unseren Preis- und Angebotsvergleich mal wieder durchzuführen, diesmal also mit sechs Anbietern.

Als Vergleichsbasis nahmen wir uns einfach mal die Tages-Singlecharts vom 19. Juli 2004 vor und wählten aus den Top 30 zehn Titel von Interpreten aus, die auch schon mal häufiger in einschlägigen Jugendzeitschriften Beachtung finden und die somit aufgrund dieser beiden Eigenschaften doch bestimmt öfter mal im Netz gesucht werden. Und was mussten wir feststellen? So einige Treffer, aber auch jede Menge Nieten. Vor allem deutsche Interpreten scheinen schwer zu kriegen zu sein: Die "Söhne Mannheims" waren nur bei drei von sechs Händlern im Angebot, und Fans von Jeanette oder Sido gehen gleich ganz leer aus: "Hold the line" (zu dem Zeitpunkt immerhin Platz 16 der Charts) und "Mein Block" (Platz 29) ergaben durch die Bank null Treffer. Beim neuen "iTunes" war es natürlich die deutsche Version , die wir testeten, und das wirkt sich auf die Treffer aus, denn die amerikanische Version lieferte andere Ergebnisse. Vor allem komplette Alben konnten wir in der germanischen Variante kaum finden. Und wohlgemerkt: Wir haben nur nach Songs aus den deutschen Charts gesucht...

Insgesamt hatte "musicload" von t-online die meisten Treffer, aber auch die seltsamste Preisgestaltung: Immer noch kommt es vor, dass Alben nicht zu einem Komplettpreis, sondern nur als Summe der Einzel-Songpreise angeboten werden, was bisweilen zu ziemlich absurden Ergebnissen wie z.B. über 25 Euro für ein Album führt. In anderen Fällen werden Alben zwar zum niedrigeren Gesamtpreis angeboten, aber dummerweise hat man diesen Preis dann auch gleich auf Maxis mit nur drei oder vier Stücken übertragen - Ergebnis: Fast elf Euro für nur drei Songs. Aua, dann doch wohl lieber die Einzelpreise.

Die Preisunterschiede für identische Songs sind nicht mehr ganz so krass wie bei unserer letzten Hit-Stichprobe, aber immer noch kann ein Song entweder 99 Cent oder 1,69 Euro kosten - also etwa 70% Differenz! Unter 99 Cent gibt’s gar nichts, das scheint sich so langsam zum Online-Preisstandard für Songs zu entwickeln - sofern die Kunden das auch mitmachen... Die niedrigsten Preise fanden wir schließlich bei "Eventim" und "iTunes". Connect war mit einem Einzelpreis von stattlichen 1,69 Euro am teuersten, gefolgt von Popfile mit durchgängig 1,49 Euro pro Song - allerdings weist auch musicload neben niedrigeren Preisen mehrfach den Einzelpreis von 1,59 Euro auf. Und hier die Ergebnisse im Einzelnen (Stand: 20. Juli 2004):

(x = nicht vorhanden bzw. nicht zu finden; bei "Album": bezieht sich immer auf das Album, auf dem sich der gesuchte Song befindet)

(C4U)

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