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Kleine Teilchen, große Wirkung...

Nano-Produkte

Nano... Huh, das klingt geheimnisvoll, so nach Wissenssendung im Fernsehen, neuen Erfindungen und geheimen Laboratorien. Stimmt eigentlich auch. Und außerdem stecken Nanotechnologien in immer mehr Alltags-Produkten drin.

Grafik kleiner Teilchen (Bild: sxc.hu / vjeran2001)
Bild: sxc.hu / vjeran2001

"Nano" heißt eigentlich "Milliardstel" - ein Nanometer ist also ein Milliardstel Meter. Das ist wahrhaft winzig: Eine Kugel mit einem Nanometer Durchmesser hätte das gleiche Verhältnis zu einem Golfball wie dieser zur ganzen Erde! Nanotechnologien arbeiten also mit enorm kleinen Teilchen, wodurch Stoffe und Objekte besondere Eigenschaften bekommen: Nano-Aluminium wird im Gegensatz zu normalem Alu-Pulver plötzlich explosiv, Oberflächen werden wasserabweisend oder Stoffe kriegen keine Flecken... kein Wunder, dass man seit einigen Jahren wie wild daran forscht.


Schon jetzt gibt es so einige Produkte, in denen Nanotechnologien "drinstecken", wie z. B. Textilien, Kosmetik oder sogar Lebensmittel. Beispiele sind schmutzabweisende "Nano-Tex-Kleidung", Nano-Hautlotionen und -Sonnencremes oder Nanokristalle als Nahrungsergänzungsmittel. Sonnenschutzmittel sind ein ganz gutes Beispiel für Nano-Kosmetik - und auch dafür, warum es auch kritische Töne gegenüber Nano-Produkten gibt: Bei Sonnenschutzmitteln sorgen Zinkoxid- und Titanoxidteilchen dafür, dass die UV-Strahlung der Sonne absorbiert wird, damit man keinen Sonnenbrand bekommt. Diese Teilchen werden schon seit Jahren von vielen Herstellern als Nanoteilchen "eingerührt". Die Frage ist nun, ob die nicht aufgrund ihrer supergeringen Größe bei geschädigter Haut (Sonnenbrand, Wunden etc.) in den Körper eindringen können (statt nur in die Haut), und was sie dort vielleicht anrichten. Zwar sollte deswegen niemand auf Sonnenschutz verzichten, aber abschließend geklärt ist das "Nano-Risiko" bisher eben auch nicht.


Und genau das ist das Problem: Es gibt zwar keine handfesten Beweise für die Schädlichkeit von Nano-Produkten, aber man hat ihre Wirkung auf den Körper vielfach auch noch gar nicht richtig erforscht. Und König Kunde erfährt nicht so ohne weiteres, wenn in einem Produkt nun Nanotechnologien eingesetzt wurden. Ohne entsprechenden Hinweis kann man sich aber nicht dagegen entscheiden, falls man das sicherheitshalber möchte. Verbraucherschützer und Umweltverbände fordern daher eine eindeutigere Kennzeichnung und mehr Risikoforschung - damit man genauer Bescheid weiß über die kleinen Teilchen mit der großen Wirkung.


(C4U)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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