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Schüleraustausch

Für ein Jahr ins Ausland

Ein Austauschjahr mit Schulbesuch und Gastfamilienaufenthalt kann eine einzigartige Erfahrung sein. Voraussetzung dafür sind gute Planung, Vorbereitung und die richtigen Versicherungen.

Junge Frau liest Bücher vor einem Bücherregal mit Globus. Foto: Henry Schmitt / Fotolia.com
Foto: Henry Schmitt / Fotolia.comFrüh so viele Informationen wie möglich sammeln: Ein Jahr im Ausland will gut vorbereitet sein.

Wer Lust auf einen Tapetenwechsel hat und Abenteuer erleben möchte, unternimmt in den Ferien einfach mal eine spannende Reise – am besten ohne die Eltern. Wer aber fernab der vertrauten Umgebung richtig in eine andere Kultur eintauchen und eine Fremdsprache von der Pike auf lernen möchte, der geht für eine längere Zeit ins Ausland, lebt dort in einer Gastfamilie, besucht gemeinsam mit den einheimischen Jugendlichen eine lokale Schule und nimmt am ganz gewöhnlichen Alltagsleben teil. Einjährige Austauschprogramme für Schüler der zehnten oder elften Klasse bieten die Gelegenheit dazu.

Planungsbeginn ein Jahr vorher

Die Planung eines einjährigen Schüleraustausches sollte schon ungefähr ein Jahr vor der Abreise beginnen, denn ihr müsst wichtige Entscheidungen fällen und natürlich auch die notwendigen Vorbereitungen treffen: Wann ist der passende Zeitpunkt für den Auslandsaufenthalt? Wohin soll die Reise gehen? Suche ich mir auf eigene Faust eine Gastfamilie und eine Schule oder nutze ich die Unterstützung einer Organisation, die mir im Vorfeld und vor Ort zur Seite steht? …


Seit der Schulzeitverkürzung durch G8 nutzen viele Jugendliche das zehnte Schuljahr für ihren Auslandsaufenthalt oder sie machen sich nach Abschluss der zehnten Klasse auf den Weg. Manche verlassen Deutschland auch mitten im Schuljahr, weil die Schule im Gastland im Januar oder Februar beginnt. Einige „überspringen“ das Schuljahr in Deutschland, andere „wiederholen“ es. Bevor ihr hier eine Entscheidung fällt, solltet ihr euch mit der Leitung eurer deutschen Schule in Verbindung setzen.


Viele Schüler interessieren sich vor allem für die englischsprachigen Länder, andere zieht es zum Beispiel nach Lateinamerika, Asien oder Osteuropa. Manche haben oder finden über das Internet Kontakt zu einer Familie im Ausland, die sich bereit erklärt, sie aufzunehmen. Und andere bezahlen Organisationen dafür, dass sie eine passende Gastfamilie finden. Wer sich für letzte Option entscheidet, hat die Qual der Wahl, denn der Markt an Schüleraustauschorganisationen ist sehr groß. Teilweise bekommen die Gastfamilien eine Aufwandsentschädigung oder ein Honorar, teilweise öffnen sie ihre Türen allein aus Interesse und Gastfreundschaft.


In einigen Programmen werden die Jugendlichen einer Stadt und einer Schule im Gastland zugewiesen, bei anderen – in der Regel deutlich teureren – können sie ihren Zielort oder ihre Zielregion selbst auswählen. Neben kommerziellen Anbietern gibt es zahlreiche gemeinnützige, die sich im Dachverband Aja - Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen zusammengetan haben. Darüber hinaus gibt es auch Austauschprogramme, die von staatlich oder staatlich beauftragten Organisationen durchgeführt werden, Informationen dazu halten die Schulbehörden bereit.


Ready to leave?

Wer das Abenteuer wagen möchte, sollte vorab genau prüfen, ob er wirklich bereit dafür ist, für ein Jahr allein ins Ausland zu gehen. Eine intensive Vorbereitung auf das Leben in der anderen Kultur sowie eine Betreuung vor Ort können eine große Hilfe sein. Viele Schüleraustauschorganisationen führen deshalb Auswahl-, Vorbereitungs-, Betreuungs- und Nachbereitungsgespräche oder -seminaredurch und bieten eine Notrufhotline vor Ort an.


Manche Organisationen bieten den Jugendlichen nach dem Austauschjahr die Möglichkeit, ehrenamtlich tätig zu werden: Wenn ihr euch dann als Betreuer selbst um deutsche oder ausländische Austauschschüler kümmert, könnt ihr euch vielleicht auf Schulungen in interkulturellen Themen weiterqualifizieren und spannende Erfahrungen sammeln. Dazu kommt:Natürlich machen sich sowohl das Austauschjahr als auch die anschließende ehrenamtliche Tätigkeit nicht schlecht im Lebenslauf.


Wer auf der Suche nach einem passenden Anbieter für das Austauschjahr ist, sollte auch darauf achten, ob und nach welchen Kriterien die Gastfamilien ausgewählt werden und ob man mit ihnen vor der Abreise Kontakt aufnehmen kann. Schließlich gilt es, die Verträge der Anbieter zu prüfen und zu vergleichen. Die Aktion Bildungsinformation e.V. stellt in ihren Broschüren hilfreiche Kriterien dafür vor. Darüber hinaus bietet sie Fragen zur Einschätzung der persönlichen Tauglichkeit, Kriterien für die Auswahl einer Schule, einen Überblick über die Programme sowie über Finanzierungs- und Versicherungsmöglichkeiten. Schließlich bietet Frau Engler von ABI e.V. auch eine individuelle und persönliche Beratung für die Jugendlichen und ihre Eltern an. Darüber hinaus findet ihr im Internet viele weitere Informationen und auch Erfahrungsberichte rund um den einjährigen Schüleraustausch.


(jd)

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