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Flüssiges Obst mit Tücken

Smoothies unter der Lupe

"Smoothies" - schon der Name klingt schön sämig. Und was ist wirklich drin? Beim Marktcheck entdeckten wir, dass in den teuren Drinks häufig nur wenig Fruchtpüree steckt.

Flaschengrafik zeigt die Mengenanteile

Mango-Banane, Brombeer-Kirsch oder Maracuja - viele "Smoothies" muten wunderbar exotisch an. Doch beim Test der Verbraucherschützer kam heraus, dass Hauptbestandteil etlicher dieser Obstpüree-Drinks schnöder Apfelsaft ist. Schade, dafür sind sie nämlich meistens zu teuer... Dabei klingt alles so schön praktisch: Ich öffne eine kleine Plastikflasche, schlürfe den Inhalt - und habe schon die nötige Ladung an Vitaminen & Co. verschiedener Früchte intus. So einfach ist es leider nicht - auch wenn die Hersteller genau das glauben machen wollen.


"Smoothies" findet man inzwischen in vielen Cafés und in den Kühltheken der Supermärkte. Diese Getränke wollen mehr sein als normale Fruchtsäfte: Empfehlenswert ist laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung ein möglichst hoher Anteil an "ganzem Obst" (mindestens 50%). Das heißt: Wenigstens die Hälfte sollte aus Fruchtstücken oder -püree bestehen. Da die Bezeichnung "Smoothie" jedoch nicht gesetzlich geschützt ist, nehmen nicht alle Hersteller diese Empfehlung ernst. Bei der Hälfte der 25 getesteten Produkten war der Saftanteil höher. Eines der Getränke besteht sogar zu 100 Prozent aus reinem Saft! Mit "Pure Fruit" oder "Frucht-Traum", wie es auf den Etiketten oft heißt, ist das also so eine Sache...


Kein wirklicher Ersatz für echtes Obst

Kann ein "Smoothie" denn Obst- oder Gemüsemahlzeiten ersetzen und somit eine echte Hoffnung für Frucht-Muffel sein? Nur bedingt: Häufig wird Obst und Gemüse geschält, gepresst und manchmal sogar mehrfach erhitzt. Das bekommt den hitzeempfindlichen Vitaminen und den sekundären Pflanzenstoffen, die so gesund sind, aber häufig genau unter der Schale stecken, gar nicht gut. In manchen Fällen bleibt gar nicht mehr viel Frucht übrig... Hinzu kommt: Durch die fehlenden Ballaststoffe wird der Magen durch ein "Smoothie" nicht so gefüllt wie beispielsweise bei einer Banane oder einem knackigen Apfel. So kommt der Hunger schnell wieder zurück. Und als Durstlöscher ist das flüssige Obst oder Gemüse auch nicht geeignet. Der Zuckeranteil ist höher als bei manch einer Limo - und hat auch viele Kalorien: 50 bis 80 Kilokalorien pro 100 ml sind keine Seltenheit. Allenfalls ein qualitativ hochwertiger "Smoothie" ist immer noch besser als gar kein Obst und kann einmal am Tag eine Alternative zu Rohkost sein. Und einen gutes Produkt erkenne ich vor allem beim Blick aufs Kleingedruckte auf der Zutatenliste.


Hier ein paar Smoothie-Tipps:

  • Ein Smoothie sollte nicht aus Konzentraten hergestellt sein. Der Saftanteil sollte gering sein.
  • Auf die Mengen der angegebenen Früchte achten - nicht dass sich in einem Erdbeersmoothie kaum Erdbeeren finden...
  • "Smoothies" lassen sich übrigens auch leicht selber machen, mit einem Pürierstab. Da weiß man, was man hat. Billiger ist es auch: Denn ein Liter "Smoothie" aus dem Supermarkt kostet schon mal über sechs Euro pro Liter oder sogar mehr. Dafür kann man wirklich viel Obst kaufen...


(AB)

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