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Krankheiten durch Erreger

Kochen ohne Kotzen: Hygiene in der Küche

Ist es eigentlich egal, wie ich was zubereite? Nein, man kann sogar krank werden, wenn man ein paar Grundregeln beim Umgang mit Lebensmitteln nicht beachtet. Wir sagen euch, worauf es ankommt.

Spüle mit Resten und ungespültem Geschirr
Foto: Verbraucherzentrale NRW

Das Wichtigste in Kürze

  • Übelkeit, Durchfall, Erbrechen nach dem Essen? Wenn ihr in der Küche sauber arbeitet, reduziert ihr die Gefahr.
  • Bevor ihr irgendein Lebensmittel anfasst und zwischen jedem Arbeitsgang: Hände waschen!
  • Ebenso wichtig: Getrennte Teller und unterschiedliches Besteck für rohes und durcherhitztes Fleisch verwenden und rohes Fleisch nicht waschen!

Schätzungsweise über eine Million Menschen erkranken pro Jahr deutschlandweit durch Erreger in Lebensmitteln. Die Erkrankungen werden vor allem durch Bakterien und Viren verursacht. Die findet man überall dort, wo sie sich wohl fühlen: Auf den Lebensmitteln selbst, an den Händen oder auf den Arbeitsflächen – sogar im Kühlschrank oder auf dem Spülschwamm. Und sie können Durchfall, Erbrechen und andere Krankheitssymptome auslösen. Aber so kann man's vermeiden:

  • Eigentlich banal: Hände waschen! Zwischen den Arbeitsgängen, und vor allem, wenn ihr gleichzeitig mit rohem Fleisch und Salat hantiert. Daher sollte man auch separates Besteck und Geschirr fürs Fleisch verwenden. Das gilt auch beim Grillen ;-)
  • Spüllappen, -bürsten und Geschirrtücher wöchentlich wechseln bzw. bei 60 Grad waschen – denn hier können sich viele Bakterien tummeln. Küchenschwämme und -tücher sind Keimschleudern. Sie sollten deswegen am besten erst gar nicht verwendet werden. Besser geeignet ist eine Kunststoffspülbürste, die im Gegensatz zu Schwämmen verlässlich gereinigt werden kann. Selbst wenn ein Schwamm in der Waschmaschine gewaschen oder in der Mikorwelle erhitzt wird, verringert sich die Keimzahl langfristig nicht wirklich. Die wenigen überlebenden Keime können sich nach dem Waschen sehr schnell wieder vermehren und sogar resistent werden.
  • Küchengeräte reinigen, vor allem, wenn sie z. B. mit rohem Fleisch oder rohen Eiern in Berührung kamen. Und weg mit zerkratzten Schneidebrettern, denn in den Rillen fühlen sich Bakterien auch wie zu Hause.
  • Fleisch ist besonders verderblich – und schlecht gewordenes Fleisch kann unter anderem zu Durchfallerkrankungen führen. Lagert das tote Tier daher bei höchstens vier Grad, Hackfleisch bei maximal zwei Grad.
  • Achtung, für viele überraschend: Rohes Fleisch soll man nicht waschen! Durch Berührung und herumspritzendes Wasser werden Bakterien eher in der Küche verteilt. Einfach mit einer Gabel aus der Packung holen und in die Pfanne damit.
  • Fleisch, Hackfleisch, Geflügel und frische Bratwurst und Fisch sollten unbedingt von allen Seiten durchgegart werden. Faustregel für Fleisch-Thermometer-Besitzer: Kerntemperatur im Fleisch von 70 Grad Celsius für mindestens 10 Minuten.
  • Rohen Fisch und Speisen mit rohen Eiern wie z. B. Tiramisu oder Mayonnaise sofort kühlen und innerhalb von 24 Stunden vertilgen!
  • Bleiben Reste vom Mittagessen übrig, unbedingt bis zum nächsten Verzehr kühl lagern und beim nächsten Aufwärmen gründlich durcherhitzen!
  • Haltet eure Haustiere von Lebensmittel fern und streichelt sie nicht, wenn ihr kocht oder esst. Denn auch der Kontakt mit Bakterien, die die Tiere möglicherweise im Fell haben, kann Infektionen auslösen.


Mehr Wissen

Genauere Infos zur Hygiene in der Küche sowie Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln findet ihr auf www.verbraucherzentrale.nrw. Da wird dann unter anderem genauer erklärt, woran man nicht mehr ganz so frisches Fleisch erkennt, welche Bedingungen für das MHD gelten oder was es mit Lebensmittelinfektionen eigentlich auf sich hat!




(Wi)

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