Tattoo loswerden
Eine Tätowierung ist eine Entscheidung fürs Leben, die man sich vorher sehr gut überlegen sollte. Die Entfernung der Farben ist nur eine Notlösung und ein erheblicher medizinischer Eingriff, der erstens aufwändig und zweitens sehr teuer ist. Wir haben uns mal erkundigt, womit man bei einer Tattoo-Entfernung so rechnen muss.
Am Anfang war man vielleicht ganz stolz auf das tolle Tattoo am Oberarm, ein cooles Gothic-Zeichen, das prima zum schwarzen Outfit passte... Aber jetzt, wo man endlich den Ausbildungplatz in der Anwaltskanzlei bekommen hat, kann man eigentlich nur noch mit Pullovern rumlaufen, die die Tätowierung verdecken. Im Sommer ganz schön blöd! Am liebsten wäre man das Teil los...
In der Regel werden Tätowierungen von Hautärzten durch eine mehrfache Laserbehandlung der entsprechenden Stelle entfernt. Es gibt auch andere Methoden (Abschleifen, Ausschneiden etc.), die aber selten angewandt werden. Wir bleiben kostenmäßig deshalb mal beim Lasern. Wenn ihr euer Tattoo loswerden wollt, macht ihr einen Termin bei einem Hautarzt und lasst euch dort beraten. Da die Krankenkasse die Entfernung nicht bezahlt, der Arzt euch also eine Privatrechnung für seine Leistung schreiben wird, beratet ihr euch am besten mit euren Eltern. Sinnvoll ist es auch, bei einem anderen Arzt ein Vergleichsangebot einzuholen.
Die Kosten
Der Arzt wird euch sagen, mit wie vielen Laserbehandlungen ihr bei eurem Tattoo ungefähr rechnen müsst und was das pro Sitzung kostet. Fragt bitte ausdrücklich auch nach Zusatzkosten und Mehrwertsteuer - ihr wollt ja wissen, wieviel ihr am Ende komplett bezahlen müsst. Wahrscheinlich wird der Arzt sich nicht exakt festlegen können, wieviele Lasersitzungen notwendig sein werden, um eure Hautverzierung zu entfernen - und ob er sie überhaupt vollständig weglasern kann. Er kann das auch erst nach und nach sehen. Realistisch sind bei professionell gestochenen Tattoos acht bis zehn Behandlungen. 100 Euro pro Termin für eine streichholzschachtelgroße Tätowierung sind durchaus üblich und liegen noch am unteren Rand seriöser Anbieter. Einen Tausender wird der Abschied vom Bildchen auf der Haut also mindestens kosten. Ist das Tattoo größer, können die Kosten locker die eines kleinen Gebrauchtwagens erreichen!
Wie wird’s gemacht?
Der Laser ist ein gebündelter Lichtblitz, der durch Schockwellen die Farbpigmente des Tattoos in der Haut zertrümmert. Die Farbteilchen werden danach über die Blutbahnen und das Lymphsystem abtransportiert. Das dauert seine Zeit, deshalb sollten zwischen den einzelnen Sitzungen jeweils ca. sechs Wochen Wartezeit liegen. Die Tätowierung wird nach jedem Lasertermin blasser, und wenn man Glück hat, ist am Ende kaum noch was zu sehen. Die eigentliche Prozedur ist nicht sehr schmerzhaft. Hautärzte beschreiben das Gefühl mit dem Schnippen eines Gummibandes gegen die Haut. Manchmal wird vor dem Lasern eine schmerzlindernde Creme aufgetragen. Nach der jeweiligen Laserbehandlung fühlt sich die Haut an wie nach einem Sonnenbrand, es können aber auch stärkere Hautreaktionen auftreten. Mit Narben ist laut Hautärzten bei einer fachgerechten Durchführung der Laserbehandlung kaum zu rechnen.
Und schließlich noch ein Wort zum Sonntag: das Ganze sollte nicht als ruck-zuck-weg-Gebrauchsanleitung missverstanden werden, denn wie gesagt: Ein Tattoo ist eine Entscheidung fürs Leben, und die Entfernung, wie man sieht, ganz schön teuer - viel teurer als das Tattoo selbst...
(C4U)
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