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DIY-Heizung

Teelichtofen: Hot or not?

Mit Teelichtern und Tontöpfen einen Raum beheizen? Klappt nicht wirklich. Es sei denn, ihr nehmt viele Lichter, was zu gefährlich wäre!

Teelichtofen: Zwei Tontöpfe auf einer Stange hängen wie ein Lampenschirm über drei Teelichtern. Foto: TwilightArtPictures / stock.adobe.com
Foto: TwilightArtPictures / stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Um einen ganzen Raum mit Teelichtern warm zu halten, bräuchtet ihr viele davon.
  • Gefahren dabei: Sauerstoff wird knapp und bei dicht nebeneinander stehenden Kerzen kann es zu Wachsbränden kommen. Die lassen sich nicht mit Wasser löschen oder auspusten.
  • Kreative Ideen lassen sich auch in stimmungsvollen und sicheren Windlichtgläsern umsetzen.

Die Idee ist recht simpel, das Produkt schnell gebaut: Zwei unterschiedlich große Tontöpfe ineinander auf einer Stange verschraubt, darunter ein paar Teelichter: Fertig ist eine kleine Heizung. Denn zwischen den Töpfen soll warme Luft gespeichert und langsam abgegeben werden. DIY-Clips sind bei Instagram, TikTok, YouTube und anderen Netzwerken zu finden. Das hat auch schon dazu geführt, dass Tontöpfe in manchen Bau- und Gartenmärkten vorübergehend ausverkauft sind.


Klar, der Winter kommt und heizen ist dieses Jahr teuer. Radiatoren sind keine gute Alternative, weil sie mit Strom laufen und auch der teurer wird und außerdem befürchtet wird, dass der Strom ausfällt, wenn zu viele Menschen eine Stromheizung anmachen. Da kommen manche auf kreative Ideen, um Wärme zu erzeugen.


Aber sind Teelichter stark genug, um einen ganzen Raum warm zu halten? Nein! Da haben eine Strickjacke oder eine Wärmflasche noch stärkere gefühlte Wärmeeffekte auf den eigenen Körper. Ein Teelicht kann vielleicht einen Quadratmeter leicht erwärmen. Um die Bude also wirklich aufzuheizen, bräuchtet ihr ziemlich viele Lichter. Und das wiederum könnte ziemlich gefährlich werden. Denn Flammen brauchen den Sauerstoff der Luft, um brennen zu können. So wie wir Menschen zum Atmen. Bei zu vielen Kerzen kann es also stickig im Raum werden.


Wenn Wachs brennt, kann es nicht mit Wasser gelöscht werden. Und wenn die Kerzen zu nah beieinander stehen, können Gase entstehen, die sich schlagartig entzünden. Da ist dann nichts mehr mit auspusten. Sofern ihr die Flammen nicht mit einer feuerfesten Decke ersticken könnt, braucht ihr Löschschaum!


Teelichter bestehen in der Regel aus billigerem Paraffin, das oft stärker rußt als Stearin. Das Aluminium ums Teelicht herum ist auch nicht gerade umweltfreundlich.


Geht es euch um stimmungsvolles Kerzenlicht, könnt ihr zum Beispiel Kerzen mit RAL-Gütezeichen kaufen. Das Label haben Kerzen, wenn sie nicht tropfen, ruß- und raucharm brennen und aus Rohstoffen bestehen, die keine gesundheitsschädlichen Grenzwerte überschreiten. In sicheren Windlichtgläsern sind sie außerdem gut aufgehoben.


Also: Beim Teelichtofen könnt ihr eure Hände am Tisch ein bisschen wärmen – mehr aber auch nicht. Als Heizung für einen ganzen Raum ist die Konstruktion nicht geeignet. Wegen der schon genannten Gefahren warnen Feuerwehrleute auch ausdrücklich davor. Das gilt übrigens auch für Kohle- oder Gasgrills, die niemals im Zimmer genutzt werden sollten!


(hamo)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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1 Kommentar(e)

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  • Ralf

    Teelichtöfen sind ein Deko- und Ofentrend

    Schöner Bericht. Trotzdem sind Teelichtöfen in erster Linie ein tolles DIY- und ein herrlicher Dekotrend. Teelichtöfen bieten angenehme STrahlungswärme und romantisches Kerzenlicht.

    Nach oben zum Artikelanfang Antworten