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Melamin und Formaldehyd

Gefahr im Bambusbecher

Viele Bambusbecher enthalten Kunststoffe wie Melaminharz. Das kann gefährlich für die Gesundheit werden. Deshalb dürfen solche Becher nicht verkauft werden - und ihr solltet sie auch nicht benutzen.

Bambusbecher neben Bambuszweig. Bild: allasimacheva / Fotolia.com
Bild: allasimacheva / Fotolia.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Coffee-to-go-Bechern aus Bambus denkt man an Umweltschutz.
  • Aber viele dieser Becher sind nicht nur schwer zu recyceln, sondern auch noch gefährlich für die Gesundheit.
  • Oft geben sie Stoffe ab, die Nieren schädigen oder Krebs auslösen könnten.
  • Bereits gekauftes Bambusgeschirr solltet nicht mehr für Lebensmittel oder Getränke verwenden.

Seit Jahren schlagen Untersuchungsämter Alarm, die Stiftung Warentest hat die Gefahr deutlich gemacht: Viele Bambusbecher sind schlechter als ihr Ruf. Denn wenn ihr glaubt, die Becher seien ökologisch und ihr tut euch und der Umwelt etwas Gutes, irrt ihr euch.


Die Becher bestehen nämlich nicht nur aus Bambus, sondern enthalten auch Kunststoffe wie Melaminharz oder Harnstoff-Formaldehydharze. Erkennbar ist das daran, dass das Bambusgeschirr eine matte Oberfläche hat und nicht nach Holz aussieht. Wenn ihr nun heiße Flüssigkeiten in den Becher kippt, lösen sich Formaldehyd und Melamin und gehen ins Getränk über. Formaldehyd gilt als wahrscheinlich krebserregend. Und Melamin kann mit einer weiteren Substanz Kristalle bilden, die zu Nierenschäden führen.

Nachdem wir von der Verbraucherzentrale NRW und unser Bundesverband vzbv gefordert haben, dass Bambusgeschirr mit Kunststoffanteil komplett verboten wird, stellten nun Experten fest, dass es noch nie erlaubt war. Auch Reishülsen, Weizenstroh oder Maisstärke darf nicht in Kunststoffgeschirr gemischt werden.


Es sollte viel strengere Kontrollen geben, bevor die Gegenstände überhaupt verkauft werden dürfen. Denn es gibt schon wieder neues, ökologisch wirkendes Fast-Food-Geschirr auf dem Markt wie Bagasse(Zuckerrohr)-Schalen, die absichtlich mit schädlichen Fluorchemikalien behandelt wurden. Wir fordern, dass Hersteller und Importeure erst bei den zuständigen Ämtern belegen müssen, dass ihr Geschirr keine giftigen Substanzen an Lebensmittel abgibt.


Gute Alternativen zu Bambusbechern sind Becher aus Glas, Porzellan oder Edelstahl. Die Edelstahl-Variante hat außerdem den Vorteil, dass sie die Getränke länger warm hält. Kunststoff ist nicht generell schlecht für Umwelt und Gesundheit, wenn er lange genutzt wird und keine Schadstoffe an Lebensmittel abgibt. Es spricht also nichts gegen Mehrwegbecher aus Polypropylen (PP). Achtet aber zur sicheren Verwendung auf Angaben zur Hitzebeständigkeit.



Reines Bambus ist ungefährlich

Geschirr aus reinem Bambusholz erkennt ihr an einer Faserstruktur und hölzernem Aussehen. So ist es leicht von den sogenannten Bambus-Harz-Mischungen, die wie Kunststoff aussehen, zu unterscheiden. Von reinem Bambus geht keine Gefahr aus. Es gibt beispielsweise Schneidebretter oder Esstäbchen, die aus reinem Bambus hergestellt werden.


(hamo)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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