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"Julklapp" bringt Laune für wenig Geld

Vorweihnachtliches Wichteln

Mit wenig Geld oder einfach nur guten Ideen kann man sich beim Wichteln gegenseitig eine Freude machen. Wir verraten, woher dieser Brauch kommt und welche Varianten noch mehr Spaß bringen!

Ein Haufen Geschenkpakete (Bild: eyetronic / fotolia.com)
Bild: eyetronic / fotolia.com

Wichteln vor Weihnachten kennen viele aus der Schule: Jeder wirft ein kleines Päckchen in einen Sack und zieht wiederum eins heraus. Erfunden haben das Wichteln die Skandinavier. Dort heißt es schlicht und einfach "Julklapp", Weihnachtsgeschenk. Klassisch sieht der Brauch so aus: Am Weihnachtsabend werden die Fenster geöffnet - und irgendwann werfen dann nette Freunde oder Nachbarn kleine eingepackte Geschenke ins Wohnzimmer. Auf den Päckchen steht kein Name, sondern ein Spruch - der lädt zum fröhlichen Rätselraten ein, für wen die Überraschung wohl sein könnte.


Aus dem hohen Norden ist die Tradition zu uns geschwappt. Hier wird's Wichteln genannt; der Wichtel ist der Schenkende. Oft wichtelt man in der Adventszeit - in der Klasse, im Freundeskreis, im Sportverein oder in anderen Gruppen. Es kann auch unter Geschwistern witzig sein.


Am besten legt ihr fest, wie teuer das Wichtelgeschenk sein darf. Zum Beispiel drei oder fünf Euro - es wäre nämlich blöd, wenn einer was Kleines verschenkt und ein anderer was Großes. Ohnehin steht beim Wichteln das Zusammensein im Vordergrund - nicht der Geldwert. Es kann auch witzig sein, mit Selbstgemachtem oder Selbstgeschriebenem zu wichteln. Oder mit "Dienstleistungen" wie Zimmer aufräumen, einkaufen gehen oder Fahrradplatten flicken.


Klassisches Wichteln

Beim normalen Wichteln gibt es zwei Formen: Entweder per Los, dabei zieht jeder einen Namenszettel und weiß somit schon, für wen er das Wichtelgeschenk packen muss. So könnt ihr euch überlegen, worüber sich der oder die Andere freuen würde. Damit niemand erfährt, wer wen bewichtelt, kommen die beschrifteten Präsente unauffällig in einen großen Sack. Oder das Ganze läuft völlig anonym und die Geschenke werden einfach gezogen. Ihr könnt noch eine kleine Hürde einbauen: Bevor man ein Geschenk ziehen darf, muss man eine Aufgabe erfüllen - zum Beispiel ein Gedicht aufsagen.


Würfel-Wichteln

Wer's spannender machen möchte, kann auch ein Würfel-Wichteln veranstalten. Ihr legt alle Päckchen in die Mitte, es wird reihum gewürfelt. Bei einer sechs darf man ein Geschenk nehmen. Es wird so lange gewürfelt, bis alle Päckchen weg sind. Das kann natürlich dazu führen, dass manche auch leer ausgehen. Um die vorweihnachtliche Stimmung nicht zu trüben, dürfen alle ohne Präsent weiterwürfeln und sich dann bei einer sechs von einer anderen Person ein Päckchen mopsen.


Räuber-Wichteln

Auch das Räuber-Wichteln ist beliebt. Dabei nimmt sich der Erste ein Geschenk aus dem Sack und packt es aus. Der Nächste kann entscheiden, ob er dieses Geschenk klauen möchte oder lieber ein verpacktes Paket nimmt. Dann packt er aus und so weiter... Diese Variante lässt sich auch mit dem Würfel-Wichteln verbinden - zum Beispiel werden in der ersten Runde alle Geschenke ausgepackt. In der zweiten Runde darf man die Geschenke tauschen, wenn man eine sechs würfelt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!


Schrott-Wichteln

Dieses Wichteln ist auch als Trash-Wichteln oder Horror-Wichteln bekannt. Das ist eine besonders geschmackvolle Idee. Jeder verpackt zuhause etwas, was er unbedingt loswerden möchte. Zum Beispiel diesen Nagellack in dem unmöglichen Grün oder diese kitschige Tasse. Je grässlicher, desto besser. Diese Grausamkeiten werden dann verwichtelt.


Blog-Wichteln

Auch im Netz wird fleißig gewichtelt. Unter Bloggern gibt es jedes Jahr Aktionen, bei denen mit Gastbeiträgen gewichtelt wird. Viele Foren wichteln auch - da beschenken sich dann Menschen, die sich bisher nur virtuell kennen. Das kann sehr spannend sein! In diesem Sinne: Wichtelige Weihnachten!


(AB)

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